Forschungsprojekte / Dissertationen
Entwicklungskonzept für die Freiflächen im Merck Werk Darmstadt
Das Unternehmen Merck möchte für das Darmstädter Werk ein Entwicklungskonzept für die werkseigenen Grünflächen erstellen lassen. Die Grünflächen nehmen rund 30 % des 1,2 km² großen Werksgeländes ein. Der finanzielle Aufwand für die Werksbegrünung ist zur Zeit vergleichsweise hoch. Um das äußere und innere Erscheinungsbild des Werkes zu steigern wurden in der Vergangenheit relativ viele intensiv gärtnerisch gestaltete Grünflächen angelegt. Der Pflegeaufwand z.T. mit Wechselbepflanzungen ist sehr hoch. Die Gestaltung ist sehr unterschiedlich und orientiert sich dabei eher an Bildern, die man aus Hausgärten oder repräsentativen Parkanlagen kennt. An einigen Stellen behindern aufwendig angelegte Grünflächen sogar die Funktionalität des Betriebsablaufes und die Flexibilität der Werksentwicklung.
In den letzten Jahren wurden von Merck eine jährliche Biotopwertermittlung in Auftrag gegeben. Hintergrund dieser Ermittlungen war die Zielsetzung gegenüber der Stadt und den Anwohnern/Interessengemeinschaften zu dokumentieren, dass die ökologische Wertigkeit des Werkes bezogen auf die Freiflächen im Sinne einer getroffenen Absichtserklärung kontinuierlich zunimmt. Die Punktebewertung nach dem Hessischen Naturschutzgesetz ist allerdings sehr abstrakt und pauschal. Diese Bewertung ist auch kaum nutzbar für Fragen der Gestaltung und Unterhaltung der Grünflächen.
Das Unternehmen will durch das Entwicklungskonzept überprüfen lassen inwieweit es möglich ist die Grünflächengestaltung und –unterhaltung gestalterisch, funktional, ökologisch und ökonomisch zu optimieren. Ziel ist, das Erscheinungsbild des Werks nach außen und innerhalb des Geländes für Besucher und Mitarbeiter auf dem vorhandenen hohen Niveau zu halten. Gleichzeitig soll aber untersucht werden, ob durch eine mittel- bis langfristig angelegte sukzessive Um- bzw. Neugestaltung von Teilen der Grünanlagen ein möglicherweise noch einheitlicheres und an eine Industrieanlage besser angepasstes Erscheinungsbild erzielt werden kann. Dabei ist ein weiteres wichtiges Ziel den Aufwand für Anlage und Unterhaltung und damit die Kosten zu senken. Ebenso gilt es die Funktionalität der Freiflächen zu erhöhen, also bestehende Probleme in der Nachbarschaft von Grünflächen und Betriebsflächen zu beheben. Und letztlich soll sich bei dieser Weiterentwicklung die ökologische Qualität der Freiflächen insgesamt gegenüber dem heutigen Zustand nicht verschlechtern.