Jakob-Wilhelm-Mengler-Preise 2022 verliehen

Gleich zwei Arbeiten, die im Zuge von Entwurfsaufgaben am Fachgebiet entstanden sind, wurden für ihre Ergebnisse mit dem diesjährigen Jakob-Wilhelm-Mengler-Preis dotiert.

Überzeugen konnten zum einen Janis Korell und Jannik Steinbrecher mit dem Entwurf „Perspektiven Frankfurt Nordwest“, sowie Thomas Breidert, Clara Eschmann und Kim Strobel mit dem Entwurf „Aufpolieren! Brechen im goldenen Grund“.

Die Mengler-Stiftung zeichnet jedes Jahr Arbeiten aus, „die sich durch ihre Anwendungsorientiertheit, die Durchgängigkeit der Lösung bis ins letzte Detail und ein eigenes Profil in besonderem Maße auszeichnen.“
Im Rahmen der Sichten-Ausstellung fand die Preisverleihung am 4. November statt.

Wir gratulieren den PreisträgerInnen!

Janis Korell und Jannik Steinbrecher für den Entwurf „Perspektiven Frankfurt Nordwest“

Im von der Stadt Frankfurt als „Stadtteil der Quartiere“ angedachten Anschluss an die Nordweststadt wurde zur Aufgabe gestellt, ein Stadtquartier zu entwickeln. Die besondere Herausforderung bestand in den Begrenzungen des Gebiets: Der Nordweststadt im Osten und der Autobahn A5 im Westen. Die Arbeit von Janis Korell und Jannik Steinbrecher überzeugt durch eine tiefgehende und kluge Analyse der Gegebenheiten vor Ort, insbesondere der städtebaulichen wie architektonischen Umsetzung der Nordweststadt durch Walter Schwagenscheidt und Tassilo Sittmann. Dabei knüpfen sie in ihrem eigenen Entwurf an die gänzlich ausgeschöpften Potentiale der Nordweststadt an und finden zeitgemäße Lösungen für Infrastruktur und Wohntypologien. Die gekonnte Verknüpfung mit dem Bestand und die fast spielerische Lärmschutzlandschaft zur Autobahn hin zeigen ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse heutiger Quartiersplanungen. Gleichzeitig ist der Beitrag ein gelungenes Beispiel für den Umgang mit baukulturell hochwertigen Bestandsquartieren.

Thomas Breidert, Clara Eschmann und Kim Strobel für den Entwurf „Aufpolieren! Brechen im goldenen Grund“

Eine der wichtigen gegenwärtigen wie zukünftigen Planungsaufgaben stellt die Auseinandersetzung mit sich im Wandel befindlichen Kleinstädten und Dörfern dar. Die offene Entwurfsaufgabe sah dies für die Gemeinde Brechen im Taunus vor.Bestechend in der prämierten Arbeit ist der behutsame und überzeugende Umgang mit der zentralen Frage „Wer bin ich?“, also einer Identitätssuche für den gewählten Ort, die nie ins Generische fällt. So schlagen die drei Bearbeiter*innen vor, dem Ort seine vielschichtige Persönlichkeit über die Entwicklung einer Toolbox wieder zugänglich zu machen. Dabei wird sehr auf die – zwar in vielen Orten vorhandene, aber stets individuelle – Struktur aus Historie, Vereinen und gesellschaftlichem Zusammenwirken geachtet. Exemplarisch wird dies in der Planung zum zentralen Brunnenplatz Oberbrechens deutlich. Wichtige und zukunftsweisende Themen wie die Vereinbarkeit von Baukultur und Klimaschutz, der Verkehrswende und Energiebewirtschaftung werden hier wie selbstverständlich zu einer stimmigen, auf die Individualität des Genius Loci abgestimmten Gesamtlösung präsentiert.

Weitere Informationen:

Der Jakob-Wilhelm-Mengler-Preis