Auf die Plätze (fertig, los): Stadtgestaltung und Klimaanpassung
Städtebaulicher Masterentwurf
Beginn: 15.10.25 um 13:00, dann immer mittwochs um 13:00 Uhr am Fachgebiet Entwerfen Landschaftsarchitektur und Stadtökologie
Konsultationen: i.d.R. immer mittwochs ab 13:00 Uhr, Zeitslots sind rechtzeitig wählbar
Exkursion nach Erlensee und Workshoptag: Mittwoch, 22.10.25 ab 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Fachexkursion mit ExpertInnen Beiträgen: Nach Nidderau und Bruchköbel, in der Exkursionswoche am Freitag, 31.10.25
Digitale Abgabe: Dienstag, 03.02.26
Abschlusspräsentation: Mittwoch, 04.02.26
CP: 15
(Vertiefer-Entwurf ist möglich)
Betreuende: Prof. Martin Roth, Prof.in. BauAss. Yane Marie Conradi; M. Eng. Johanna Moraweg, M.Sc. Lara Reusch
Inhalt:
Erlensee ist eine Kleinstadt im Rhein-Main-Gebiet – geprägt von suburbanen Strukturen, Wohnquartieren, Verkehrsachsen und kleinmaßstäblichen Infrastrukturen. Wie viele Kommunen in vergleichbarer Lage steht auch Erlensee vor der Aufgabe, ein eigenes Zentrum zu entwickeln: einen Ort, der Identität stiftet, Öffentlichkeit ermöglicht, klimatischen Herausforderungen begegnet und im Alltag der Bewohner:innen eine Rolle spielt.
Im Fokus des Entwurfs steht das Gebiet rund um das Rathaus – an der Schnittstelle der Stadtteile Rückingen und Langendiebach. Diese Situation ist Ergebnis der Eingemeindungen der 1970er-Jahre: Die heutige Mitte ist kein historisch gewachsener Kern, sondern funktional geplant und räumlich pragmatisch – ein Ort, der bis heute nach Identität sucht.
Mit der geplanten Rathaussanierung entsteht ein städtisches Vorhaben, das neue Impulse setzen soll. Gleichzeitig zeigen sich im Umfeld Defizite: Leerstände, untergenutzte Flächen und mangelnde Aufenthaltsqualitäten. Ziel des Entwurfs ist es, dieses Zentrum zu stärken, räumlich zu verknüpfen, klimatisch anzupassen und atmosphärisch aufzuwerten.
In der angrenzenden Zeile finden sich kleinere Nahversorger wie eine Metzgerei oder die Schülerhilfe, doch eine urbane Mitte im eigentlichen Sinn fehlt. Leerstehende Gebäude – etwa eine ehemalige Kita oder das Bittner-Gelände – bieten Potenziale für Nachverdichtung und neue Nutzungen. Diese Orte sollen als Möglichkeitsräume für stadtgesellschaftliche Programme verstanden werden.
Zugleich spielt die Verknüpfung mit dem östlich gelegenen Limespark eine zentrale Rolle. Der bereits teils neugestaltete Park bietet landschaftliche Qualitäten, die bislang kaum mit der Innenstadt verbunden sind. Der Fernradweg R3, offene Grünräume und unerwartete Elemente wie die Wasserbüffel-Weide schaffen ein vielschichtiges Gefüge, das neue Alltagsqualitäten verspricht – wenn es intelligent verknüpft wird.
Der Entwurf konzentriert sich nicht auf spektakuläre Leuchttürme, sondern auf den alltäglichen Raum der Kleinstadt – dort, wo sich entscheidet, ob Stadt als funktional oder lebenswert erlebt wird.
Erlensee steht exemplarisch für viele Kommunen der Metropolregion: Orte außerhalb des Rampenlichts, die dennoch zentrale Lebensmittelpunkte sind. Aufbauend auf dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) der Stadt soll der Entwurf dessen Aussagen kritisch prüfen und gestalterisch weiterdenken – mit dem Ziel, konkrete bauliche und freiraumplanerische Lösungen zu entwickeln.